fruehfoerderung

Was ist Frühförderung und wie wird man Frühförderer?

Ursprünglich wurde unter Frühförderung ausschließlich die Arbeit mit körperlich, geistig oder seelisch entwicklungsverzögerten Kindern mit Behinderungen oder drohenden Behinderungen verstanden. Heute ist man sich darüber einig, dass eine frühe individuelle Förderung allen Kindern einen besseren Start ins Leben ermöglichen kann. Frühförderung umfasst somit auch die pädagogische Arbeit mit Kindern ohne Behinderungen, z.B. im Bereich der Anbahnung von Vorläuferfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens und im Erkennen und Fördern besonderer Begabungen. Je nach Grundausbildung und Spezialisierung der Frühförderin bzw. des Frühförderers kommen dabei pädagogische, psychologische oder therapeutische Maßnahmen zur Anwendung.

Was ist ein Frühförderer?

Der Beruf „Frühförderin“ bzw. „Frühförderer“ ist ähnlich wie der Beruf „Lerntherapeut/in“ staatlich nicht geregelt. Genau genommen handelt es sich um eine Tätigkeitsbeschreibung, deren inhaltliche Ausfüllung von der persönlichen Grundqualifikation und von der jeweiligen Zusatzausbildung abhängig ist. So wird eine Motopädin eher im Bereich der Motorik fördern, eine Logopädin im Bereich der Sprache und eine Ergotherapeutin im Bereich der Wahrnehmung, wobei diese Berufsgruppen über das jeweilige Fachgebiet hinausgehende Angebote der Frühförderung schaffen können, sofern dies nicht mit dem Gesetz in Konflikt steht. So dürfen Entwicklungsstörungen als medizinische Diagnosen ausschließlich von Ärzten, Psychotherapeuten oder Heilpraktikern diagnostiziert und bescheinigt werden. Entwicklungsauffälligkeiten hingegen darf jeder erkennen.

Wo arbeiten Frühförderer?

Leistungen der Frühförderung werden u.a. in Beratungsstellen, Frühförderstellen, Sozialpädiatrischen Zentren, Kindergärten und freien Praxen (z.B. Ergotherapie, Heilpädagogik, Lerntherapie, Logopädie) erbracht. Rechtsansprüche auf staatliche Finanzierung von Maßnahmen der Frühförderung bestehen nur bei bestehender körperlicher oder seelischer Behinderung. Frühförderer, die beispielsweise auf den Schuleintritt vorbereiten, Bewegungsangebote für Kinder ohne Behinderungen schaffen oder mit hochbegabten Kindergarten- und Vorschulkinder arbeiten, rechnen privat ab oder erbringen diese Leistungen im Rahmen eines Honorar- oder Angestelltenverhältnisses.

Weitere Informationen zur Frühförderung

Handreichung des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen: „Erfolgreich starten! Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen Kindergarten und Grundschule„.

Frühförderin werden!

Sie lernen in unserer Ausbildung „Frühförderin / Frühförderer“, wie Sie Entwicklungsauffälligkeiten im Kindergarten- und Vorschulalter erkennen können. Ihr Ziel ist die Förderung der Vorläuferfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens, um jedem Kind einen guten Schulstart zu ermöglichen.

Nach oben scrollen